Oh schönster Lindenbaum
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Oh schönster Lindenbaum, wie stehst du hold vom Himmelsblau gekrönet in voller Blütenpracht. Du Bienentraum, für süßen Sold schwelgst du verwöhnet in Honigküssen sanft und sacht. |
 Oh schöner Lindentraum, wie stehst du still in sattes Grün gekleidet fängst du die Sonnenstrahlen. Du Wunderbaum, in deinem Schatten kühl fühl ich mich gut geweidet und klag dir meine Qualen. |
 Oh schnöder Lindenstamm, wie stehst du stumm so tief ins Erdreich eingeschlagen so voll im Wurzelsaft. Doch mir ist kram, ich steh' so krumm, ich muss im Leid verzagen und du stehst stolz in deiner Kraft. |
 Oh garst'ger Stamm voll Linden, wie steht's um mich? Das will dich gar nicht kümmern, fühlst nur dein Bienensausen. Du willst mich schinden, kein Mitleid regt in deinen Blättern sich, mein Leid willst du verschlimmern mit deinen frohen Flausen. |
 Oh übler Lindenbaum, wie stehst du böse auf wasserreichen Matten, lässt du die andern darben. Finster grinst du hinter hellem Saum, den Teufel hast du im Gekröse, speist mit deinem Gift die Ratten und freuest dich an meinen Narben. |
 Oh graus'ger Lindenbaum, wie soll es enden? Du vom Himmel reich umworben und ich vom Glück verlassen? Du glaubst doch selber kaum, ich ließe dabei es bewenden. In Kürze bist du auch gestorben, sägend werd' ich dich zerhassen. |
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